Aufmerksam gemacht durch diverse Werbungen, die den Begriff Abwrackprämie fernab des Themas Automobil einsetzen, stellt sich uns die Frage, ob dieses Schlagwort auch im Software-Umfeld marketingtechnisch genutzt werden könnte.
Diese Wortschöpfung (Abwräckprämie wird bestimmt Wort des Jahres) ist genauso wie Green IT in aller Munde und sorgt fast von allein für Aufmerksamkeit.
Also dachten wir uns, was kleinere, mittlere oder größere Unternehmen können, können wir doch schließlich auch. Die Überarbeitung und Erneuerung bzw. der Ersatz alter Software ist schließlich im Rahmen des Softwarerecyclings oder des Software-Retrofit eines unserer Spezialgebiete.
Aber halt: eigentlich gilt die Prämie doch nur bei ALT gegen NEU und nicht bei ALT gegen ÜBERARBEITET. Also dürften wir nur in knapp der Hälfte unserer Projekte damit werben. Außerdem wissen wir vor Projektbeginn meist noch nicht, ob etwas recycle-bares in der Alt-Software steckt. Dies herauszufinden ist schließlich die erste Projektphase.
Sinn des Überarbeitens alter Programme ist es, dass die Software im Kern ja dieselbe bleibt, höchstens moderat angepasst an veränderte Prozesse oder neue Schnittstellen. Nur so lässt sich der Nutzen des Softwarerecyclings argumentieren.
Und wenn, dann werden anfangs meist nur periphere Teile der Software ausgetauscht, z. B. Portierung auf neue Hardware und ein neues Betriebssystem, weil die alten Rechner wegsterben, oder Anpassung an eine neue Version der Datenbank, weil die Wartung ausläuft.
Aus diesen Gründen haben wir uns dazu entschlossen, die „Abwrackprämie“ als zur Zeit doch arg überstrapazierten Modebegriff im Bereich Software nicht zu benutzen.
Aber: möglicherweise überlegen wir uns das nochmal …